Wie ein überdimensionaler Geigenkasten lag das schlafende Ex-Warenhaus in der Morgendämmerung der Duisburger Altstadt, als ich es zum ersten Mal besuchte.
Der 5-geschossige massige Baukörper, der sich entlang dreier Straßen zeigt, verfügt über wenig Fenster und viel beige-braune Natursteinfassade. Die durch den Leerstand fehlende Beleuchtung im Innenraum steigert weiter den surrealen Eindruck eines „Lost-Places“. Graffiti und erste Verunreinigungen entfalten zusätzlich negative Schwingungen, sodass sich einem die „Beauty“ dieses Gebäudes und die ihr innewohnenden Chancen nicht unmittelbar offenbaren.
Was haben wir getan, um diesen schlafenden Riesen zu wecken und den Rest der Duisburger Altstadt gleich mit?
Wenn Leerstand unlebendig wirkt, wirkt „Lebendiges“ gegen Leerstand, oder? So oder so ähnlich lässt sich der Redevelopment-Ansatz für das „KUBIKK“ Duisburg beschreiben.
Dies und mehr dient dem Zwecke die eckige Anmut des Warenhauses mit Emotionen und weichen Formen zu versehen. Außerdem werden die soliden und nicht-transparenten Fassadenbereiche als Kommunikations-Zonen genutzt, auf denen Kunst und Werbung eine ästhetische Verbindung eingehen.
Warum das alles?
Das „KUBIKK“ Duisburg ist das sichtbarste Bauwerk in der Altstadt von Duisburg. Die zentrale Lage zwischen Münzstraße und Schwanenstraße sorgten immer für guten Lauf und viel Aufmerksamkeit. Durch Stillstand wird so ein Gebäude zu einem Monument der Stagnation.
Vor diesem Hintergrund zielte das Konzept darauf ab eine Immobilie in Transformation zu erschaffen, welche durch wucherndes Grün und singende Vögel das Leben an sich repräsentiert.
Kunst und sehr sehr gut gemachte Werbung sind ebenso Energie-Quellen. Insbesondere wenn Kunst, moderiert durch einen Gestaltungsbeirat, in festgelegten Rhythmen wechselt und dem Haus ein dauerhaft wechselndes Antlitz verleihen.
So stellt sich der Verfasser den Wechsel („Change“) zu einer lebendigen und inspirierende City-Immobilie dar, welche in dieser Körperhaltung passende Mieter anziehen wird und bereits angezogen hat.